23 April 2014

Warum ich schreibe

as ist eigentlich die Frage, die ich am Meisten gestellt bekomme, warum tust du was du tust? - Nun, das ist nicht immer leicht zu beantworten, aber in meinem Fall kann man wohl ganz einfach sagen, weil ich es muss. Ja richtig, ich muss. Schreiben ist meine Sucht, wie für den Raucher, der Griff zum Glimmstängel. Ich kann einfach nicht anders, wenn ich nicht schreibe, bin ich nicht komplett, es fehlt etwas in mir und mir wird nach und nach klar, welche Wege ich gehen musste, um zu dieser Einsicht zu gelangen.

Wenn ich schreibe tauche ich in eine andere Welt ab, in meine Welt. Vor meinem inneren Auge spielt sich eine Geschichte ab, die erzählt werden muss und die Gedanken fließen einfach so durch meine Hände auf die Tastatur, bis sie die fertigen Wortkonstrukte ergeben, die eine Geschichte bilden. Seltsamerweise bin ich niemand der gerne und viel ließt umso verwunderlicher ist es doch, dass ich das Schreiben vergöttere. An manchen Tagen koche ich über vor Ideen und kann gar nicht aufhören auf meiner Tastatur herumzuhämmern bis sich die Geschichte in meinem Buch weiterentwickelt und lebendig wird.




Vor einigen Jahren (ja ich bin auch nicht mehr die Jüngste) habe ich eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten angefangen, ich wusste nicht wirklich, was ich mit meinem Leben anfangen sollte, hatte weder Träume noch Ziele und war der absolut festen Überzeugung, dass ich Talentfrei bin. Aber eins wusste ich, ich möchte schreiben, daher bot es sich doch an, etwas im Büro zu machen, im Sekretariat zu arbeiten oder eben bei einem Anwalt zu arbeiten. Schnell merkte ich, dass dieser Beruf mir absolut gar nicht liegt, mir aber das erlernte Zehnfinger-Schreibsystem in der Berufsschule großen Nutzen brachte und ich immer mehr Freude daran entwickelte die zitierten Bänder der Vorgesetzten zu Papier zu bringen. Dennoch machte mich dieser Beruf nicht glücklich und scheiterte. Jahrelang begriff ich nicht wieso mir einfach nichts gelingen wollte, wieso ich diesen Weg gehen musste und diese "verschenkte" Zeit ein Jahr meines Lebens gekostet hatte. Bis zu diesem Tag an dem ich anfing mein Talent zu erkennen, meine Sucht auszuleben und das Schreiben wieder für mich entdeckte. Ohne diese gescheiterte Ausbildung und ohne diese Erfahrung hätte ich niemals das schnelle Schreiben erlernt, weil ich mich damals einfach nicht genügend damit auseinander gesetzt habe oder vielmehr noch mein Talent nicht erkennen wollte. Damals wollte ich gut malen oder singen können, eben etwas machen, was nützte und das tat schreiben in meinen Augen damals nicht. Heute sehe ich das anders. Schreiben kann so viel bewegen, meine Texte werden gelesen und ich kann mich ausdrücken. Manchmal sprudeln die Worte einfach nur so aus mir raus oder ich habe eine Idee im Kopf die zu Papier gebracht werden muss und das sofort - ein weiterer Grund warum es diesen Blog gibt.

Selbstverständlich gibt es auch bei mir Tage an denen ich nicht schreiben möchte, an denen mir die Muse fehlt und ich am liebsten wieder zurück in meine Komfortzone kriechen möchte, um es mir einfach zu machen. Aber dann merke ich, ganz egal welches Ziel man hat, welchen Traum man leben möchte und welches Talent man hat, es lohnt sich immer weiter zu machen. Erfolg stellt sich nicht sofort ein, aber er kommt mit der Zeit. Kleine Schritte bringen einen voran, wenn man direkt alles bekommt, weiß man es doch nicht zu schätzen oder? Sicher hätte ich gerne vieles leichter gehabt, natürlich habe auch ich neidisch zu anderen geschaut und mich gefragt, wieso ich es nicht auch einmal so leicht im Leben haben kann. Wie oft habe ich diejenigen beneidet, die sich keine Gedanken um Geld machen müssen oder mehrmals im Jahr in den Urlaub fliegen können, aber dann dachte ich mir, vielleicht ist es mein Weg den ich gehen muss, damit eines Tages diese Menschen auf mich schauen. Damit ich eines Tages sagen kann, dass ich es alleine geschafft habe, dass mein Weg, wie steinig er auch war, jeden Schritt wert war und ich stolz bin ihn gegangen zu sein. Vielleicht ist es mein Schicksal diese schweren Zeiten zu durchlaufen, weil ich sie eben stemmen kann, ohne daran zu zerbrechen und weil es meine Pflicht ist zu lernen.



2 Kommentare:

  1. Perfekt! Einen besseren Grund gibt es nicht einen Blog zu betreiben. Und wenn du deine Schreiberei mal zum Beruf machen kannst, ist doch alles perfekt!

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    1. Hach deine Worte gehen schon wieder runter wie Öl :D Dankesehr. Ich hoffe es auch, gleich schreibe ich den nächsten Artikel :D

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