ich habe mich dazu entschlossen, eine Leseprobe der ersten 5 Seiten für euch zur Verfügung zu stellen und hoffe dadurch natürlich noch viel mehr Leser für mein Buch zu gewinnen.
Freue mich auch sehr über eure ehrliche Meinung - lasst einfach einen Kommentar da :)
Viele Grüße
Leseprobe - Nephilynn
Hochverrat.
Genau das warfen sie mir vor. Es war ein schöner und sonniger Tag,
doch gleich würde sich die Welt für einen Moment verändern, sie
würde grau und düster und unpassierbar für die menschliche Rasse.
Das war der Plan, es geschah nur ganz selten, vielleicht alle tausend
Jahre Mal, dass ein Engel verbannt wurde, dass ihm wie mir gerade vor
dem höchsten Rat die Flügel gestutzt werden, nicht einmal Sarah,
meine geliebte Schwester konnte etwas tun und ich habe mir so sehr
gewünscht, dass sie es nicht mit ansehen muss, dass sie den Schmerz
ihre Schwester so zu sehen nicht ertragen muss. Schon immer verband
uns eine Liebe die wir über den Tod hinaus mit hierher genommen
hatten und jetzt musste sie meinen Schmerz mit mir fühlen. Ich
kniete vor ihnen, mit gesenktem Kopf, mit nichts anderem gekleidet
außer einem weißen Leibchen, damit ich nicht völlig nackt mein
neues Leben antrete musste. Ich spürte wie jeder einzelne Blick der
anwesenden, die im Kreis um mich standen mich durchbohrte ich konnte
ihr verachtendes Gesicht fühlen und die Enttäuschung die sie mit
sich trugen, seit sie wussten, was ich getan hatte. Sie hielten mich
immer für ihre beste Schülerin, ich hatte die wertvollsten Klienten
auf der Erde bekommen und es konnte mir nicht besser gehen und doch
strebte ich nach mehr und hatte mich auf das Spiel mit dem Feuer
eingelassen. Jetzt musste ich damit klar kommen, dass sie mir alles
nahmen, mich verbannten und meine Schwester mit ansehen musste, wie
Castiel mir meine Flügel stutzte. Er schnitt sie einfach ab, grob
und unachtsam warf er sie neben mich zu Boden. Ich weinte, doch es
waren Tränen, die nicht erhört wurden, Tränen der Furcht, weil ich
nicht wusste, was mich erwartete und Tränen der Angst, denn ich
würde meine Schwester nie wieder sehen, dessen war ich mir bewusst.
Ich wagte es nicht nach oben zu sehen, zu gerne hätte ich sie ein
letztes Mal umarmt und ihr gesagt, dass alles gut werden würde, auch
wenn ich tief im innersten wusste, dass es niemals wieder gut wurde.
Das ich mit meiner Naivität alles zerstört hatte und unser Band nun
für immer zertrennt wurde. Ich spürte, dass es soweit war, der
Himmel tat sich auf und sie ließen mich fallen. Ich gleitete einen
schier unendlichen Weg hinab auf die Erde, begleitet von den Tränen
der Engel, die in kleinen Tropfen unaufhörlich auf die Erde
prasselten und von den wütenden Blicken des Rates welche Blitzartig
an mir vorbei rauschten und die Menschen von den Straßen fern
hielten, Gott schrie und es donnerte, niemand außer uns Engel konnte
seine Worte verstehen und ich wollte sie nicht mehr hören, seine
Enttäuschung und seine Worte brachen mir das Herz. Ein Tornado wehte
das weg was nicht fest genug mit dem Boden verankert war und ebnete
mir den Weg zur Erde, denn nur so wurde ich nicht gesehen. Niemand
außer mir würde sich auf den Straßen herum treiben. Den letzten
Gefallen den sie mir erwiesen, war der mich nicht unsanft aufprallen
zu lassen. Ich landete sanft auf dem nassen und kalten Boden, die
Federn meiner Flügel segelten elegant zu Boden und ein paar von
ihnen blieben an meiner nassen Haut kleben. Sobald ich sicher
gelandet war, endete das Unwetter und die Sonne brach erneut durch
die Wolken, ich schluchzte und saß einen Moment einfach nur so da.
Ich war verzweifelt und antriebslos. Was sollte ich denn jetzt nur
machen? Ich war ganz alleine in einer Welt in der Chaos und Habgier
regierte. Ich kannte die Menschen zu gut, ich wusste wie sie dachten
und was sie fühlten, dass Erfolg und Reichtum das einzige Ziel der
großen Fische im Geschäft war und das nur einige wenige den Sinn
des Lebens noch fest Verankert in ihren Prinzipien hatten. Eine von
ihnen war Mona, mein wertvollster und liebster Schützling. Sie ist
eine afroamerikanische Einwanderin und arbeitet als Krankenschwester
im nahegelegenen Krankenhaus. Liebevoll kümmert sie sich um ihre
Patienten und arbeitet ehrenamtlich bei der Tafel um Obdachlosen
Nahrung und Kleidung auszuhändigen. Ein paar der Straßenkinder
bringt sie lesen und schreiben bei und sucht ihnen Arbeit, damit sie
von der Straße weg kommen. Solche Menschen habe ich beschützt,
ihnen galt meine ganze Aufmerksamkeit und meine Aufopferung. In
diesem Moment fragte ich mich, was Mona wohl macht? Vielleicht konnte
ich sie aufsuchen und sie bitten mir ebenfalls zu helfen. Wenn sie
mir nur ein oder zwei Tage eine Unterkunft gewähren würde, bis
dahin hätte ich mich zurecht gefunden und mir was eigenes gesucht.
Fest entschlossen, nach Mona zu suchen, machte ich mich bereit,
aufzustehen, doch meine Füße wollten mich nicht tragen und ich
sackte direkt wieder auf die Knie. Inzwischen konnte ich bereits die
Stimmen der Menschen hören, die zurück auf die Straßen kehrten und
sich über den schnellen Wetterumschwung wunderten, einige
philosophierten darüber, dass dies der Vorbote der bevorstehenden
Apokalypse sei und die Erde nicht mehr lange existierten würde,
wiederum andere schoben es einfach auf den Klimawandel. Nicht einer
von ihnen kam auf den wirklichen Grund, mich. Aber woher sollten sie
es auch wissen? Es geschah höchstens alle paar tausend Jahre, dass
ein in Ungnade geratener Engel zum Nephilin und auf die Erde verbannt
wird. Wobei Verbannung in diesem Zusammenhang vielleicht nicht das
richtige Wort ist, denn ich erhalte eine neue Chance. Wenn ich mich
hier als Mensch gut anstelle und meine Sünden aus gesühnt habe,
erhalte ich meine Gnade zurück und darf vielleicht wieder zurück in
den Himmel. Das alles war es wonach ich nun strebte, ich wollte, dass
Er wieder stolz auf mich ist und mir die Pforten erneut geöffnet
werden. Diesmal würde ich es nicht versauen, wenn ich Damian je
wieder sehen sollte, dann muss ich ihm widerstehen und stark bleiben.
Ich nahm all meine Kraft zusammen und versuchte es ein weiteres Mal,
es musste doch möglich sein, dass diese Dinger an den Enden meiner
Beine, auch Füße genannt, in der Lage sind mich zu tragen. Ich
hatte sie seit ich ein Engel bin nicht mehr genutzt und Sarah hatte
mich oft davor gewarnt auch mal zu laufen, man konnte nie wissen wozu
man seine Füße brauchte, aber dumm wie ich war, dachte ich was soll
schon passieren? Wieso denn gehen wenn man schweben kann? Jetzt habe
ich den Salat. Ein weiteres Mal ärgerte ich mich, diesmal über mich
selbst und meine Faulheit, aber ich gab nicht auf und auch wenn mich
die Blicke der vorbei huschenden Menschen sichtlich irritierte, denn
ich war es nicht gewohnt gesehen zu werden, noch dazu hatte ich
nichts weiter an als diesen labbrigen Fetzen und diesem Schmerz, der
meine Schulterblätter durchzog und mich mehr und mehr daran hinderte
mich auf meine Füße zu konzentrieren. Doch allmählich verstanden
sie, wozu sie gemacht waren und trugen mich zunächst etwas
schleppend doch dann immer besser durch die belebten Straßen. Es
dauerte eine Weile bis ich realisierte wo genau ich war, von hier
unten sah alles so anders aus, aber ich stellte schnell fest, dass
ich gar nicht weit weg vom Krankenhaus war und überlegte angestrengt
was ich wohl zu Mona sagen würde „Hi ich bin's Emily,
normalerweise passe ich auf dich auf, aber du kannst mich nicht sehen
und jetzt bin ich ein Mensch, also lass uns Freunde sein?“ ich
musste lachen, so dämlich war das und was noch viel schlimmer war,
ich konnte diese Blicke nicht ertragen, das erste Mal seit ich Tod
war konnte man mich sehen. Die Menschen starrten mich an und dachten
vermutlich ich sei aus irgendeiner Irrenanstalt geflohen, so wie ich
aussah. Mein braunes Haar fiel ungekämmt und zerzaust über meine
Schultern, ich hatte keine Schuhe an und meine sonst so braunen Augen
waren rot vor lauter weinen. Mein Gesicht aufgequollen und müde
drein blickend schlurfte ich schweren Fußes durch die Straßen. Ich
erkannte die Blicke die auf mir ruhten, es war Mitleid und Bedauern,
doch keiner von ihnen bot mir seine Hilfe an oder fragte was
geschehen war. Es war genauso wie ich es erwartet hatte. In dieser
Welt war kein Platz für Feingefühl seiner Mitmenschen gegenüber,
jeder scherte sich nur um sich selbst und hier sollte ich jetzt also
leben? Hervorragend. Mittlerweile war es schon fast Abend und ich
schlappte durch die automatisch öffnenden Türen des Krankenhauses
und stand in einer riesigen Lobby...
Ich hoffe, es hat euch gefallen. Danke für's Lesen und ein schönes Wochenende.
Ich hoffe, es hat euch gefallen. Danke für's Lesen und ein schönes Wochenende.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hey du, vielen Dank für deinen Kommentar! Gewöhnlich bekommst du hier eine Antwort & wenn es die Zeit zulässt, schaue ich auch gerne bei dir vorbei, also lass doch idealerweise deinen Link da =)
Wenn du willst, folge ich dir auch gerne im Gegenzug! Einfach kurz Bescheid sagen, dass du mir folgst (bin manchmal ein wenig blind :P) & am Besten auch gleich, wo du mir folgst!
♥ Lacerta